Hochzeitsfotograf – das unbekannte Wesen! Die meisten zukünftigen Brautpaare haben noch nie einen professionellen Fotografen engagiert und wissen gar nicht, wie viel Herzblut und Arbeit in einem Fotoshooting steckt.
Dementsprechend ranken sich viele Mythen und Irrtümer um die Tätigkeit und Bezahlung eines Hochzeitsfotografen. Wir stellen Ihnen die größten Irrtümer vor und klären sie auf!
1. Das kriegt mein Onkel mit seiner neuen Kamera auch hin
Falls Ihr Onkel als professioneller Hochzeitsfotograf arbeitet, dann ist es tatsächlich sehr wahrscheinlich, dass Sie nach der Hochzeit tolle Fotos erhalten werden. Falls nicht, sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie wirklich einen Hobbyfotografen engagieren möchten!
Der Hochzeitsblog “Tüll & Spitze” hat einen sehr eindrucksvollen Artikel darüber verfasst, wie sich die Bilder von Hobbkyknipser und Profi unterscheiden.
Und auch auf unserem Portal finden Sie ausreichend Argumente, die gegen “den Onkel mit der Kamera” sprechen: Hochzeitsfotograf: Ja oder Nein?
Bitte bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung, dass Hochzeitsbilder (meistens) nur einmal im Leben gemacht werden können!
2. Hochzeitsfotografen sind viel zu teuer!
Der Fotograf begleitet die Hochzeitsgesellschaft 5 Stunden lange und verlangt dafür 1500€. Macht also einen Stundenlohn von 300€. Wie bitte?!
Bei diesem Stundenlohn wären wir wahrscheinlich alle Hochzeitsfotografen geworden! Die 5 Stunden beziehen sich allerdings “nur” auf das Shooting vor Ort. Der gesamte zeitliche Aufwand ist bedeutend größer und setzt sich aus folgenden Leistungen zusammen:
- Persönliches Vorgespräch, oft am Ort der Hochzeit
- Equipment vorbereiten, Anreise + eventuelle Übernachtung planen
- Anreise zur Hochzeitslocation, Locationscouting
- Fotoshooting während der Hochzeit
- Abreise, eventuell nach einer Übernachtung
- Sichten der Hochzeitsfotos
- Nachbearbeitung mancher / aller Hochzeitsfotos
- Bereitstellung der Fotos (Fotobuch, Onlinegalerie, DVD etc.)
- Rechnungsstellung
So werden aus 5 Stunden schnell 50 Stunden oder mehr und dann ist der Preis des Hochzeitsfotografen durchaus berechtig..oder?
3. Das Brautpaarshooting machen wir schnell zwischendurch
Die meisten Brautpaare wünschen sich ein paar schicke gestellte Portraitbilder vor einer wunderschönen Kulisse. Doch leider unterschätzen sie dabei oft den zeitlichen Aufwand des Shootings!
“Mal schnell Fotos machen” funktioniert in den meisten Fällen leider nicht. Oftmals liegt die beste Location ein Stück weit entfernt und meistens muss die Braut nochmal frisch hergerichtet werden, damit die Hochzeitsfotos auch wirklich schön werden.
Sie sollten daher mindestens 30 Minuten für das Brautpaarshooting einberechnen und sich Gedanken machen, wann Sie das Shooting durchführen möchten. Damit sich Ihre Gäste in dieser Zeit nicht langweilen, können Sie ein Unterhaltungs-Programm anbieten.
4. In der Pause kann sich der Fotograf anderweitig beschäftigen
Es kommt immer mal wieder vor, dass es im Programmablauf größere Pausen für den Hochzeitsfotografen gibt. Beispielsweise, wenn in der Früh geheiratet wird und dann erst am Abend wieder Fotos der Feier gewünscht sind.
“Wir bezahlen aber nur die Zeit, wenn fotografiert wird. Dazwischen kann der Fotograf ja die Gegend erkunden oder nochmal nach Hause fahren.”
Liebe zukünftige Brautpaare – so funktioniert das “leider” nicht und jeder halbwegs seriöse Hochzeitsfotograf wird bei dieser Aussage sein Veto einlegen! Wenn Sie eine Ganztagsbegleitung buchen, dann ist der Fotograf auch den ganzen Tag anwesend und wird in den vermeintlichen Pausen für Sie weiter fotografieren.
Beispielsweise die Tischdeko, Ihre Location und viele schöne Motive, auf die Sie gar nicht gekommen wären. Außerdem sei es auch dem Fotografen vergönnt einmal durchzuschnaufen. Oder die Zeit zur Datensicherung oder Equipmentpflege zu nutzen.
Ein guter Hochzeitsfotograf schaut nicht die ganze Zeit auf die Uhr und fotografiert gerne auch mal ein wenig länger. Aber, er kennt auch Grenzen und lässt sich nicht zwischendurch irgendwo ohne Bezahlung”parken”.
5. Wenn es regnet, fällt das Shooting ins Wasser
Niemand wünscht sich für seine Hochzeit schlechtes Wetter! Trotzdem kann es selbst im Sommer vorkommen, dass es während des Brautpaarshootings zu regnen beginnt.
Aber keine Panik! Mit diesen tollen Tipps für Hochzeitsfotos bei Regen fällt Ihr Shooting garantiert nicht ins Wasser!
6. Ein guter Produktfotograf macht auch gute Hochzeitsfotos
Es ist durchaus möglich, dass ein hervorragender Produktfotograf auch eine gute Wahl für Hochzeitsbilder sein kann. Allerdings sind beide Metiers extrem unterschiedlich und im Zweifelsfall empfehlen wir Ihnen daher immer einen Spezialisten, anstelle des Allrounders!
7. Wenn mir die Bilder nicht gefallen, muss ich nichts bezahlen
“Ich will mein Geld zurück!”
Das ist sicherlich ein Satz, den speziell im Bereich Hochzeitsfotografie niemand aussprechen, geschweige denn hören will. Trotzdem kann es vorkommen, dass Sie mit den Bildern nicht zufrieden sind und eine Menge Geld bezahlt haben.
Dieses Geld bekommen Sie allerdings nur dann (teilweise) zurück, wenn der Fotograf handwerkliche Fehler gemacht hat. Ihr Geschmack spielt dabei keine Rolle! Dies alles zu regeln, ist dann Sache der Anwälte. Daher empfehlen wir beiden Seiten immer einen Fotografenvertrag abzuschließen!
8. Wir kriegen unsere Fotos dann direkt nach der Hochzeit
Das wird schwierig! Schließlich muss der Fotograf die Bilder erstmal sichten und bearbeiten. In der Hauptsaison kann dies einige Wochen dauern und dann ist Geduld gefordert. Aber – das Warten lohnt sich!
9. Wasserzeichen in Bildern sind normal
Sicherlich haben Sie im Internet bereits unzählige Hochzeitsfotos gesehen, auf denen Wasserzeichen abgebildet waren. Trotzdem heißt das nicht, dass der Hochzeitsfotograf zwangsläufig Bilder mit Wasserzeichen übergibt.
Normalerweise sollte die Vereinbarung “Übergabe ohne Wasserzeichen” lauten! Schließlich handelt es sich bei den Zeichen nicht nur um eine Schutz- sondern auch um eine Werbemaßnahme des Fotografen. Und wenn Sie den vollen Preis zahlen, dann erwarten Sie auch die volle Leistung ohne versteckte “Extras”!
10. Das waren alle Irrtümer im Bereich Hochzeitsfotografie
Nein..höchstwahrscheinlich nicht! Daher freuen wir uns über Ihre Kommentare und Hinweise zu weiteren Mythen, die sich um dieses Thema ranken!