Qualität der Kameras und Langlebigkeit
Eine spiegellose Systemkamera ist weniger hochwertig verarbeitet und hat eine geringere Lebensdauer. Ein Mythos, der schon lange nicht mehr stimmt. Abhängig vom Hersteller sind Verarbeitungsqualität, Lebensdauer und Gehäusebeschaffenheit.
Besonders günstige Kameramodelle weisen beispielsweise tatsächlich häufig eine geringere Materialqualität als hochpreisige Produkte auf. Ganz normal und nachvollziehbar, denn Qualität bei Verarbeitung und Material hat ihren Preis.
Wer auf robusten Kunststoff und gute Verarbeitung setzt, sollte gezielt nach den Herstellern Ausschau halten, die für ihre hohe Materialqualität bekannt sind.
Verschlusszeiten: Spiegellose Systemkameras schneller
Die spiegellosen Systemkameras sind rasanter als Spiegelreflexmodelle, was die Verschlusszeiten betrifft. Das stimmt, vor allem aus technischer Sicht. Spiegelreflexkameras haben einen physikalischen Verschluss, der meist bei max. 1/8.000 Sekunde liegt.
Außerdem ist die Spiegelreflexkamera längst nicht für alle Umgebungslichtsituationen ohne zusätzlichen Aufwand konzipiert.
Ist das Umgebungslicht besonders hell, wird häufig ein Graufilter bzw. ND-Filter vor einem lichtstarken Objektiv mit Offenblende benötigt. Andernfalls ist es nicht möglich, eine Offenblende von F/1.8 oder F/1.4 mit 1/8.000 bzw. 1/4.000 Sekunde zu nutzen.
Für die spiegellosen Kameras ist das kein Problem. Innovative Modelle bieten häufig einen Verschluss von 1/32.000 Sekunde, wobei der physikalische Verschluss noch nicht einmal genutzt werden muss.
Mit Blick auf den Lichtwert haben die spiegellosen Kameras deshalb die Linse vorn. Viele Modelle haben außerdem einen integrierten ND-Filter. Optimal, um auf das ND-Filterschrauben verzichten zu können.
Preisvergleich: Sind Spiegelreflexkameras wirklich teurer?
Noch immer hält sich ein Mythos besonders hartnäckig: Spiegelreflexkameras sind deutlich preisintensiver als spiegellose Systemkameras. Wer beispielsweise nur als Hobby-Fotograf Schnappschüsse auf Taufe, Geburtstag und Co. festhalten möchte, sollte deshalb auf die preisgünstigere spiegellose Systemkamera zurückgreifen. Ein Irrtum, der sogar noch tolle Bildimpressionen kosten kann.
Längst sind auch die Spiegelreflexkameras massentauglicher geworden. Einsteigermodelle mit allen wichtigen Funktionen gibt es häufig zum konkurrenzfähigen Preis, der auch mit spiegellosen Kameras mithalten kann.
Abhängig ist das Preisgefüge von Hersteller, Funktionalität und technischer Ausstattung. Günstige Spiegelreflexkameras liegen auf einem ähnlichen Preisniveau wie gut ausgestattete spiegellose Systemkameras.
Die Entscheidungsfrage liegt deshalb häufig nicht nur am Budget, sondern vor allem beim Ausstattungswunsch und der Benutzerfreundlichkeit.
Zusätzliche Objektive: Wo haben Fotografen mehr Vielfalt?
Eine solide Kamera lässt sich für Aufnahmen aus verschiedenen Bereichen nutzen. Allerdings besteht bei Spiegelreflex und spiegellosen Modellen Verbesserungspotenzial mit zusätzlichen Objektiven.
Wer beispielsweise wunderbare Aufnahmen von Gesichtern, Wildlife-, Sportfotografie oder andere Fotosituationen festhalten möchte, benötigt dafür meist die Spezialobjektive.
Solide Schnappschüsse sind mit allen guten Kameramodellen möglich, die für die Aufnahmesituation charakteristischen Züge jedoch werden erst mit der richtigen Objektivwahl sichtbar.
Die Erfahrungen zeigen, dass es bislang für Spiegelreflexkameras die größte Objektivauswahl gibt. Wer nach vielen individuellen Fotooptionen mit der gut gefüllten Objektivtasche sucht, sollte deshalb auf Spiegelreflexkameras setzen.
Hobby-Fotografen, die Impressionen möglichst leicht und dennoch vielseitig einfangen möchten, sind mit Objektiven für ihre spiegellose Systemkamera gut ausgestattet.
Wer möchte, kann sogar herstellerübergreifend mit einem Adapter auf Objektive zurückgreifen, die der eigene Kamerahersteller vielleicht (noch) nicht bietet.
Stromverbrauch: Sind Spiegellose Systemkameras ökologischer?
Zu Hause Strom sparen – für immer mehr Verbraucher rückt diese Thematik auch bei der Auswahl ihrer Kameras in den Fokus. Schließlich müssen die Akkus der Kameramodelle regelmäßig geladen werden. Wo ist dies häufiger notwendig: bei Spiegelreflexkameras oder spiegellosen Modellen?
Wie viel Strom ein Kameramodell benötigt, hängt vor allem vom Umfang ihrer genutzten technischen Komponenten ab. Neue Spiegelreflexkameramodelle benötigen beispielsweise für fotografische Aufnahmen nur wenig Strom.
Verfügen sie über eine Video- bzw. Live-View-Funktion, die umfangreich genutzt wird, ist der Stromverbrauch deutlich höher.
Spiegellose Systemkameras haben aufgrund ihrer Konstruktion einen vergleichsweise höheren Stromverbrauch. Dennoch ist die Qualität der Akkumulatoren entscheidend. Sind sie besonders effizient, kann sich der Stromverbrauch deutlich reduzieren.
Tipp: Für alle, die zu Hause ökologisch nachhaltig Akkus der Kameras laden möchten, gibt es mobile Solarpaneele. Diese kleinen Kraftpakete werden mit den Sonnenstrahlen aufgeladen und geben den Strom an die Akkus ab. Wie lange der Ladevorgang dauert, hängt von Akkuleistung, Solarpanel-Spezifika und natürlich der Sonneneinstrahlung ab. Wer unterwegs seine Akkus für gelungene Fotos laden möchte, kann übrigens ebenfalls auf portable Solarpaneele im handlicheren Format zurückgreifen.