“Der 1. August 2015 war ein Samstag. Der einzige Samstag im August, der bei mir noch nicht gebucht wurde. Bei dem schönen Wetter, dachte ich…
Im Juni erhielt ich eine kurze Mail von rec-orders: “Hochzeitsfotos und Paarshooting in Köln“, für den 1. August. Ich habe mich dafür sofort beworben und mein Angebot dem Paar zugeschickt.
Danach hat mich das Brautpaar kontaktiert und ein paar Tage später haben wir uns via Skype gesehen. Sie waren freundlich, fröhlich, interessiert zu erfahren, wie ich mit Brautpaaren und Gästen normalerweise arbeite.
Damit die Bilder individuell entstehen und sie den Charakter, das Besondere einer Hochzeit präsentieren können, muss ich den Menschen nah kommen, erahnen, wie sie sich gerade fühlen, was sie wollen, wo sind die Momente, die von ihrer Persönlichkeit oder Geschichte erzählen können?
Die Vorfreude des Paares war deutlich zu spüren und ich musste breit lächeln. Es wird super, dachte ich, sie sind nett und warmherzig. Es ist immer so: die Bilder werden schön, wenn ich die Menschen, die ich fotografiere, respektieren und auf eine Art und Weise lieben kann.
Wenn ich die Freiheit erfahre, dass man mir meine Arbeit überlassen kann, wenn Respekt und Vertrauen da sind, dann kann ich meine Arbeit am besten realisieren.
Von Anfang an wurde mir klar, dass Familie und Tradition, die eigene Identität wahrnehmen und erleben dürfen, hier, bei dieser Hochzeit eine große Rolle spielen wird.
Ich habe selbst ein altes Dirndl angezogen, um dem Brautpaar, das sich “Tracht auf Hochzeit” gewünscht hat, entgegen zukommen. Ihre Liebe war immer präsent, auch wenn die beiden mit anderen gesprochen haben. Ihre Blicke suchten sich, lachten wenn sie sich begegneten, sie waren offen und lieb.
Ich fotografierte sie und dachte: ihr Leben zusammen ist vielleicht neu, und trotzdem wirken die beiden so, als ob sie schon immer zueinander gehörten. Das zu sehen und zu spüren, das ist wunderschön.